6. April 2022 - ALHO Systembau AG, Wikon                 https://www.alho.com/ch/

Die Firmenbezeichnung ALHO wurde vom Namen des Firmengründers Albert Holschbach abgeleitet. In Friesenhagen, einem kleinen Ort im Norden des Landes Rheinland-Pfalz, begann Holschbach, vor über 50 Jahren (1967), mit einer Montagewerkstatt für Holzbaracken, Bau-, Büro-, Schlaf- und Toilettenwagen für die Bauindustrie herzustellen.

Ab 1971 wurden standardisierte Raumcontainer angeboten und laufend den steigenden Kundenbedürfnissen und Wünschen angepasst. In der Schweiz wurde die ALHO AG 1978 als Handelsunternehmen gegründet. Auch für die Produktion wurde ein Standort in der Schweiz gesucht und nach kurzer Bauzeit 2001 in Wikon eröffnet. Bereits ein paar Jahre später musste angebaut und erweitert werden.

Die ALHO Systembau AG ist nach wie vor ein familiengeführtes Unternehmen, mit über 1000 Mitarbeitern in Europa; und der Gründer Albert Holschbach ist inzwischen über 80-jährig, besucht aber noch immer monatlich einmal das Werk in Wikon.

2011 erfolgte die rechtliche Trennung der damaligen ALHO AG in die ALHO Systembau AG, welche für die Produktion und den Verkauf von ALHO-Produkten zuständig ist und die FAGSI AG, welche ALHO-Container vermietet. Dies bedeutet, Module die als Provisorium für eine bestimmte Zeit benötigt werden, können über die ALHO-Schwesterfirma FAGSI AG gemietet und neu auch gekauft werden, da sich die ALHO Systembau AG nun auf die Erstellung von hochwertigen Modulen spezialisiert.

Jährlich werden insgesamt 12'000 montagefertige Raummodule produziert, und zwar in Wikon, sowie an zwei Standorten in Deutschland und an einem in Frankreich. Nebst den vier Produktionsstandorten gibt es in Deutschland zusätzlich 5 regionale Vertriebsbüros sowie je eines in Luxemburg und Belgien.

ALHO-Module bestehen grundsätzlich aus Stahl und der Rohmaterialeinkauf läuft für alle Produktionsstandorte zentral, je nach Bedarf. Stahl bietet einige Vorteile punkto Nachhaltigkeit. Stahl kann statisch sehr genau berechnet werden, ist solid und dauerhaft und kann zudem recycelt und zu 100 % wiederverwendet werden.

ALHO hat sich durch anhaltende Produktoptimierung und Anpassung an Kundenwünsche in der Modulbaubranche europaweit zum Marktführer entwickelt. Die Modulbauweise hat sich bewährt und gilt als nachhaltige Alternative zu konventionell errichteten Gebäuden. Dabei wird ein Gebäude mit zahlreichen gleichen Moduleinheiten geplant, im Werk vorproduziert und erst auf der Baustelle zu unterschiedlich grossen Räumen zusammengefügt. Bis zu sechs Stockwerke sind möglich und die Montage vor Ort erfolgt praktisch ohne Staub und viel Baulärm – und ohne witterungsbedingte Verzögerungen.

Für einen Kunden ist es einfach mit ALHO als Generalunternehmer zu bauen, denn er bekommt alles aus einer Hand – von der Beratung über die Detailplanung und Fertigung, inkl. technischer Innenausstattung, bis hin zur Montage mit Liefertermin- und Festpreisgarantie. So entstehen, dank der Vielfalt durch die Modulbauweise, immer mehr individuell geplante Gebäude – egal ob einfache Aufenthalts- oder Bürocontainer, Schulungsräume, Labors, Spitäler, Altersheime oder ganze Wohnhäuser. Dank modularer Bauweise sind ALHO-Gebäude wandelbar; sie können flexibel und unkompliziert umgebaut, erweitert und/oder bis auf 6 Etagen aufgestockt werden. Unterschiedlichste Innenausstattungen – je nach Bedarf und Kundenwünschen – werden in die Planung einbezogen und vor Ort durch Fachspezialisten ausgeführt. Beim Anblick eines fertiggestellten Gebäudes wird kaum oder gar nicht realisiert, dass es sich um einen Modulbau handelt.

Die gesamten Erstellungskosten für ein Modulbaugebäude unterscheiden sich kaum von jenen der konventionellen Bauweise. Trotzdem wird durch den Modulbau viel Geld gespart, denn die Bauzeit kann, je nach Ausbaugrad, bis zu 70 % verkürzt werden.

Nachfolgend ein paar Bilder von unserem Besuch in Wikon.

Hier die gut gelaunte UNS-Besuchergruppe vor dem ALHO-Bürogebäudekomplex, welcher der riesigen Werkhalle direkt angeschlossen ist.

Alle nachfolgenden Bilder stammen von Xaver, der sich hier vor einem ALHO-Firmenfahrzeug präsentiert, mit dem ALHO-Modulbau-Bürokomplex im Hintergrund.

In zwei Gruppen werden wir durch die riesige ALHO-Produktionshalle geführt. Peter Nuttli, verantwortlich für Verkauf Innendienst und Kalkulation, beginnt uns die Etappen einer Modulbau-Herstellung zu erklären. Hier stehen wir vor einem bereits fertig verschweissten Bodenelement.  


Die schweren Stahlgehäuse werden auf einem Schienennetz von einer zur nächsten Produktionsstufe gefahren. Hier ein Modul, das zum Schutz vor Korrosionsschäden in der eigenen Lackieranlage bereits lackiert wurde und anschliessend innen fertig ausgebaut wird.

Bei diesem Modul wird gut sichtbar, wie die Installations-Anschlüsse für Heizung, Sanitär und Elektrik vorinstalliert worden sind. Die hochgradig isolierten Wände wurden bereits eingesetzt, ebenso die Bodenisolation. Es fehlen noch Türen, Kunststofffenster und der Unterlagsboden mit einem Bodenbelag nach Kundenwunsch.

Zahlreiche Standardmodule stehen lieferbereit. Die Modul-Masse entsprechen zwecks Verladung mit Hebekran auf die Ladeflächen von Lastwagen denjenigen von Standardcontainern (Beispiel 40 Fuss Container L/B/H: 6.06 / 2.44 / 2.59 Meter). Die Höhe eines ALHO-Moduls kann allerdings bei Bedarf bis auf 4 Meter erhöht werden.

Hier sehen wir zwei grau lackierte, fertig aufeinander montierte Standardmodule mit eingebautem Treppenhaus vom unteren ins obere Modul, rechts davon ein Stapler zum Verladen kleinerer Objekte und im Hintergrund stehen weitere Module, die zum Ausliefern an Kunden aus ganz Europa bereitstehen.

Und wie das im UNS üblich ist, gehen nach Betriebsbesuchen manchmal über zehn, hier ausnahmsweise nur vier UNS-Mitglieder (drei plus Xaver, der das Bild knippst) noch in ein nahegelegenes Restaurant. Netzwerken, Gedanken austauschen und Geselligkeit pflegen, gehören im UNS immer dazu.

Text     Anita Herzig
Bilder  Xaver Husmann