6. Mai 2014
Alu Menziken Extrusion AG, Werk Reinach
Die Alu Menziken Extrusion AG ist technologischer Partner für komplexe Aluminiumprodukte, vom Engineering, Strangpressen, Bolzengiessen, bis hin zur Oberflächenveredelung und Baugruppenfertigung.
Die Geschichte des Unternehmens begann im Jahr 1897. Ein 26-jähriger Mechaniker, namens Alfred Gautschi aus Menziken (†1955), kaufte in Fleurier eine kleine mechanische Werkstatt und startete erste Versuche mit dem Werktstoff Aluminium, welcher damals noch wenig bekannt war. 1903 verlegte Gautschi seinen Betrieb nach Gontenschwil, 1905 gründete er eine Aktiengesellschaft, meldete ein erstes Aluminiumprodukt in allen Industriestaaten zum Patent an, belieferte ab 1907 einen ersten Grosskunden in Deutschland und bezog 1908 ein neues Werk in Menziken.
Gautschi liess Arbeiter-Wohnhäuser erbauen, übernahm einige namhafte Firmen, investierte laufend in Maschinenpark und Forschung, brachte laufend neue Produkte auf den Markt, beteiligte sich an nationalen und internationalen Fachmessen und war bereits vor dem zweiten Weltkrieg als Spezialist für Aluminiumprodukte weltweit bekannt.
1962 wurde in Reinach ein neues, vollständig unterkellertes Stangpresswerk, mit einer Gesamtfläche von 3800 m2 bezogen. Die Globalisierung hielt bei Alu Menziken schon damals Einzug und 1981 wurden bereits rund 70 % der Gesamtproduktion exportiert.
2007 wurden Teile des Unternehmens von der Montana Tech Components AG übernommen. Die MTC ist eine weltweit tätige Industriegruppe, fokussiert auf Aerospace & Industrial Components, Metallurgie und Energy Storage. 2010 erwarb die MTC dann sämtliche Aktien, gefolgt von einer Restrukturierung durch die Fusion sämtlicher Gesellschaften in die Alu Menziken Extrusion AG. Heute beschäftigt das Unternehmen weltweit 4095 Personen, davon 260 in Menziken und Reinach.
Die ersten UNS-Mitglieder warten bereits gespannt auf die Besichtigung der Alu Menziken Extrusion AG.
Der neue CEO Alex Tattersall (links) und Hans-Josef Adams, der uns durch den Betrieb führen wird, freuen sich offensichtlich über unseren Besuch.
Blick über die Produktionsanlagen in der 150 Meter langen Werkhalle, mit spezieller Dachkonstruktion für optimalen Lichteinfall.
Die Aluminiumbestandteile (Silizium, Magnesium, Mangan und weitere Metalle) werden gemischt und in einem riesigen Schmelzofen bis zur vollständigen Verflüssigung erhitzt. Eindrücklich war der kurze Blick in die 800° heisse Glut dieses hochgefährlichen «Riesen-Cheminées».
Hier erklärt uns der Leiter von der Stanggiesserei (C. Gundlach, erster von links), wie das flüssige Aluminium in Stangen gegossen wird.
Bei dieser Anlage werden die Aluminium-Rohlinge nochmals erwärmt, mittels Matrize (Stahlwerkzeug) in die gewünschte Profilform gepresst und wieder gekühlt. Die Presse arbeitet mit 3500 Tonnen Druck. Anschliessend werden die Profile auf die gewünschte Länge zugeschnitten. Die einzelnen Abläufe sind heute natürlich voll elektronisch gesteuert.
Der Chef der Werkzeugabteilung (N. Carbonara, dritter von links) erklärt uns, wie durch den Einsatz unterschiedlichster Werkzeuge aus Stahl einzelne Formen und teils hoch komplizierte Profile entstehen.
Und wie so oft nach Betriebsbesuchen: Wer sich die Zeit nehmen kann, geniesst noch ein gemeinsames Nachtessen. Hier im nahegelegenen Restaurant Zihl über Beinwil am See. UNS-Mitglieder v.l.n.r.: René Lang, Bruno Rast, Max Ineichen, Xaver Husmann, Geri Bürkli und Hans Rudolf Rechsteiner.